Eisenpfanne einbrennen ♻️ für eine natürliche Antihaftbeschichtung

Eisenpfannen zeichnen sich durch ihre charakteristischen Brateigenschaften und das klassische Röstaroma bei darin zubereiteten Speisen aus. Verantwortlich dafür ist die sogenannte Patina, die als natürliche Antihaftbeschichtung in der Pfanne wirkt und diese gleichzeitig vor Rost schützt. Damit sich die Patina bildet, musst man die Pfanne vor dem ersten Gebrauch einbrennen.

Das Wichtigste zusammengefasst
  • Vor der ersten Nutzung brennt man eine Eisenpfanne ein. In einigen Fällen liefern Hersteller die Pfannen bereits eingebrannt aus, meist muss man diesen notwendigen Schritt jedoch selbst durchführen.
  • Klassischerweise nutzt man für das Einbrennen Kartoffelschalen oder einfach etwas Öl. Hier eignet sich nicht jedes Öl, da dieses besonders hitzebeständig sein muss.
  • Willst du eine rauchfreie Methode nutzen, die nicht die ganze Küche vollqualmt, dann eignet sich das Einbrennen im Ofen am besten.

Warum muss man die Eisenpfanne einbrennen?

Eisenpfannen haben von Haus aus keine Antihaftbeschichtung, d. h. zunächst würde jedes Gericht darin anbrennen. Durch das Einbrennen erzeugst du eine Patina, die als natürliche Antihaftbeschichtung wirkt. Diese entwickelt sich im Lauf der Zeit weiter und ist nach rund sechs Monaten vollständig ausgebildet.

Diese Schicht aus eingebranntem Fett sorgt dann auch für den charakteristischen Geschmack, der von Speisen in der Eisenpfanne ausgeht.

Methoden

Ganz gleich, für welche Methode du dich entscheidest: Vor dem Einbrennen spült man die Pfanne gründlich ab, um den herstellerseitigen Rostschutz zu entfernen. Anders als im späteren Gebrauch kannst du hier zu etwas Spülmittel greifen. Alternativ kannst du die Pfanne auch für 30-60 Minuten in Waschmittel einweichen oder sie in die Spülmaschine geben. Trockne die Pfanne anschließend gründlich ab.

Kartoffelschalen

Die Methode des Einbrennens mit Kartoffelschalen, reichlich Salz und Öl ist wohl eine der bekanntesten, um Pfannen einzubrennen. Allerdings solltest du hier auf eine gute Durchlüftung sorgen, da die Methode reichlich Rauch entwickelt.

  • Erhitze das Öl (es sollte etwa den Boden bedecken) in der Pfanne. Gibt anschließend Kartoffelschalen und Salz hinzu.
  • Brate die Schalen an, bis die Kartoffeln komplett verkohlt sind und sich eine schwarze Schicht in der Pfanne gebildet hat.
  • Wische die Pfanne vorsichtig aus. Sie ist nun bereit für die erste Verwendung.

Alternative zu Kartoffeln: Gewürze und Ingwer

Liebhaber der asiatischen Küche können anstelle der Kartoffeln auch zu Frühlingszwiebeln, Gewürzen und Ingwer greifen. Auch hier erhitzt man die Zutaten mit Salz und Öl, bis sich eine schwarze Schicht gebildet hat. Angeblich ist der Geschmack der zubereiteten Speisen dann nochmal etwas ganz Besonderes.

Öl

Alternativ zu Kartoffelschalen kannst du die Eisenpfanne auch einfach nur mit Öl einbrennen. Gib dazu so viel Öl in die Pfanne, dass der Boden bedeckt ist und erhitze dieses, bis es kräftig zu rauchen anfängt. Stelle die Pfanne vom Herd und lass sie abkühlen. Anschließend brauchst du das überschüssige Öl nur noch auswischen, bevor die Pfanne zum Gebrauch bereit ist.

Im Feuer oder auf dem Grill

Das Einbrennen der Pfanne im Freien ist besonders dankbar, da du die Qualmentwicklung so nicht in der Wohnung hast. Das Prinzip ist dabei das Gleiche wie bei der Methode auf dem Herd – mit dem Unterschied, dass du die Pfanne auf den Grill stellst.

Achte hierbei darauf, dass der Abstand zwischen Kohle und Pfanne groß genug ist, denn Temperaturen über 500°C können die Patina wieder beschädigen, da diese die Kohlenstoffketten zerstören.

Im Backofen - verursacht weniger Qualm

Die Methode des Einbrennens im Ofen ist etwas zeitintensiv, dafür rauchfrei. Bei glatten Pfannen kann es hier auch passieren, dass ein Teil der Patina wieder abblättert. Das macht aber nichts, denn beim weiteren Gebrauch wird sich die Patina dennoch schön gleichmäßig ausbilden.

  • Heize die Pfanne im Ofen bei 100°C vor und stelle die Pfanne hinein. So verdunstet auch das letzte Wasser in der Pfanne. Das ist wichtig, damit sich später kein Rost unter der Patina bildet.
  • Reibe die komplette Innenseite der Pfanne mit einem hitzebeständigen Öl ein. Wiederhole den Vorgang, bis die Pfanne glänzt. Anschließend entfernst du das überschüssige Öl wieder.
  • Wünschst du dir auch für die Außenseite einen Korrosionsschutz, kannst du das Öl auch hier auftragen.
  • Stelle die Temperatur des Ofens auf 250°C und lege die Pfanne umgedreht auf den Rost. Eigentlich sollte nach dem Auswischen nicht mehr viel tropfen, dennoch kannst du etwas Folie unterlegen.
  • Brenne die Pfanne bei 250°C für 60 Minuten ein. Schalte den Ofen anschließend aus. Warte jedoch mit dem Öffnen der Tür, bis die Pfanne im Ofen abgekühlt ist. So breiten sich Gerüche weniger in der Wohnung aus.
  • Da die Pfanne bislang nur eine Schicht, jedoch noch keine ausreichende Patina hat, wiederholst du den Vorgang des Ölens und Erhitzens für 3-4 Mal.

Du solltest den Prozess nicht abkürzen, indem du versuchst, einfach mit einer dickeren Ölschicht zu arbeiten. Die Patina wird dann unregelmäßig und hat eine deutlich schlechtere Antihaftwirkung. Auch kann es dann passieren, dass die Oberfläche der Pfanne unangenehm klebt.

Welches Öl eignet sich zum einbrennen?

Viele Menschen schwören zum Einbrennen auf Leinöl. Der geringe Rauchpunkt sorgt dafür, dass sich das Öl schnell zersetzt und so sehr schnell zu einer harten Patina führt. Doch gibt es hier auch Erfahrungsberichte, die besagen, dass eine Patina aus Leinöl zum Abblättern neigt und der leicht fischige Geschmack störend ist. Andere Öle, die hocherhitzbar sind, jedoch über einen geringen Rauchpunkt verfügen, sind:

Öl Grad
unraffiniertes Sonnenblumenöl 107°C
Leinöl 107°C
Hanföl 120°C
unraffiniertes Rapsöl 130°C
Erdnussöl 130°C
Distelöl 150°C
unraffiniertes Traubenkernöl 130°C
unraffiniertes Walnussöl 160°C

Entscheidest du dich für Leinöl, solltest du das – wenn auch geringe Risiko – beachten, dass sich in Leinöl getränkte Lappen selbst entzünden können. Entsorge das Küchentuch daher in einem idealerweise feuerfesten, luftdicht verschlossenen Behälter.

Erneutes einbrennen

Manchmal passiert es einfach, dass sich die Patina löst oder sie beschädigt wird, wenn du z. B. Rost entfernen musst. Dann kannst du die Pfanne ganz einfach erneut einbrennen. Willst du die alte Patina vorher entfernen, eignen sich Essig- oder Zitronensäure, ein Schwamm und gegebenenfalls etwas Schleifpapier, die auch hartnäckige Verkrustungen entfernen.

Weiterführendes

Wie du die Pfanne besonders einfach und rauchfrei im Ofen einbrennen kannst:

So brennst du die Eisenpfanne auf dem Feuer ein:

Der Hersteller Du Buyer gibt Tipps, wie du Eisenpfannen richtig einbrennst:

Wie du Eisenpfannen richtig reinigst und pflegst, erfährst du hier: